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Am 18. kamen wir auf schlechten Fußsteigen an den Ruinen einer großen römischen Wasserleitung vorbei, dann auf die Heerstraße die nach Zaragoza führt. In Salinas de Monreal, einem leidlichen Orte, ward die Nacht zugebracht und am 19. Morgens der Marsch in bester Ordnung fortgesetzt. Wir zogen über eine jener wüsten, rothbraunen Ebenen hin, die nur vom Horizonte begrenzt, mit dürftigem Gestrüppe bewachsen und durch Erdrisse durchschnitten, die Nähe des obern Aragon bezeichnen. Um fünf Uhr erreichten wir Galipienzo, einen etwas befestigten, nun aufgegebenen Ort, auf einem isolirten Bergkegel. Dicht daran fließt der Aragon, der die Grenze des Reichs bildet. Zwei Bogen der steinenen Brücke waren gesprengt. Diesem wurde ziemlich mangelhaft abgeholfen, und einer nach dem andern balancirten wir mit unseren Pferden über die wenigen Balken, welche die Stelle der fehlenden Bogen einnahmen. Das Uebersetzen des Corps nahm die ganze Nacht hin, wobei allerlei Unordnungen vorfielen. Noch ist mir erinnerlich, daß aus der Packtasche des Pfarrers Merino ein paar neue Stiefel gestohlen wurden. Der alte Guerillero, einem Heiligen gleich im ganzen Heere

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_118.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)