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50 Mann fassen; auch währte die Ueberschiffung die ganze Nacht, was mit einer Schiffbrücke in drei Stunden hätte geschehen können. Die Cavallerie passirte eine so tiefe und reißende Furth, daß mehrere Menschen und Pferde zu Grunde gingen. Noch ist mir ein kläglicher Vorfall erinnerlich. Der Marquis de Artasona bot dem Könige, der seinen Pallast in Barbastro bewohnt hatte, seinen einzigen Sohn an. Die Eltern equipirten sorgfältig den sechszehnjährigen Jüngling, der als Cadet in ein Cavallerie-Regiment eintrat. Wenige Stunden nachdem er das väterliche Haus verlassen, ertrank der Unglückliche, mit seinem Pferde vom Strome fortgerissen. – Das königliche Gefolge und der lange Zug unnöthiger Personen, die sich ihm angeschlossen, waren für ihre Pferde und Equipagen besorgter, als für die Soldaten, welche warten mußten, bis der letzte Mantelsack überschifft worden. – Um zwei Uhr Nachts betrat der König das andere Ufer und schlug sein Hoflager in Estada, eine Viertelstunde davon, auf. Der Infant brachte die Nacht am Flusse zu. Um neun Uhr Morgens waren noch das 4. Bataillon von Castilien (princesa) und einige Bagage-Maulthiere zu überschiffen, als plötzlich

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_139.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)