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Möglichkeit eines Nachtheils gedacht. In trüber Stimmung bezogen wir unser Nachtquartier Estadilla, eine Viertelstunde vom Ufer. Am 6. ward bis Estupiñan, vier Stunden weiter, marschirt, durch bergige öde Gegenden und kleine ärmliche Dörfer, auf schlechten Wegen, oft nur Fußpfaden, bei drückender Hitze stundenlang den Sonnenstrahlen ausgesetzt. Hiezu kam anhaltender Mangel an Lebensmitteln. Die Truppe erhielt nur große Bohnen; Fleisch war selten, Brod nur hie und da und zu ungeheuern Preisen zu haben. Ich habe 2 bis 3 Piaster für eins gegeben.

Als ich hungrig und müde mein schlechtes Quartier in Estupiñan bezog, unterhandelten eben meine Leute mit dem Wirthe, einige Lebensmittel für schweres Geld zu erhalten; doch war alle Beredsamkeit vergeblich und selbst der Anblick einer Doublone, sonst so entscheidend in dergleichen Fällen, vermochte ihn nicht zur Herausgabe eines Huhnes zu bewegen, dessen Gegenwart im Hause umherliegende Eierschalen vermuthen ließen. Schon wollte ich mich nüchtern zur Ruhe legen, als meine Ordonnanz im Stalle unter einem Misthaufen krähen hörte. Schnell ward dieser auf die Seite geschafft, und ein großer Stein, der

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_141.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)