Seite:DE LICHNOWSKY E 1 178.jpg

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weit das Auge reichte, war kein unbebauter Fleck zu sehen, den nicht der üppigste Baumschlag deckte; Canäle begrenzten die Felder, durchkreuzten sich in allen Richtungen und berieselten jedes Beet. Reinliche Landhäuser, durch deren offene Fenster vielfärbiger Porzellanparket schimmerte, blickten freundlich mit ihren weißen Wänden, rothen Dächern und weiten Terrassen zwischen Gruppen von Oleandersträuchen und Mandelbäumen hervor. Es war das Land der altspanischen Romanzen und der maurischen Gesänge. Jeder Hügel, jeder halbverwitterte Thurm schien an Ruiz Diaz de Bivar den Cid Campeador und seine Babieca zu mahnen; an Don Jayme el Conquistadór und sein wunderbares Schwerdt; an Boabadilla und die Eingriffe der benachbarten Stämme, der fernen Zegris und Ben-Zerrajis; an die Kreuzzüge des Ritters Pascal-Vivas von Gormaz und den heiligen Georg, der ihm zu Hülfe kam; an die vier Ritterorden mit ihren Novizen, die hier die Bluttaufe empfingen, und an alle jene vielbesungenen Helden, die unserer Phantasie vorschwebten. Wir wußten nicht, wie uns geschah, wenn wir um uns blickten und an die öden Ebenen Aragons und die wilden Sierren Cataloniens dachten. Ich

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_178.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)