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größter Ordnung, ohne Zurücklassung eines einzigen Marodeurs, vor sich ging, hatte, mit kurzer Rast, von fünf Uhr Morgens bis acht Uhr Abends gedauert, worauf den Truppen auch Ruhe bis zum nächsten Nachmittag gegönnt ward.

Das Land war gut und reich; wir zogen durch fruchtbare Felder und wohlhabende Orte, die durch den Krieg wenig gelitten hatten, so daß vortrefflich für alle Bedürfnisse des Soldaten gesorgt werden konnte. Die Mancha erinnerte mich lebhaft an den Landstrich Mährens, die Hanna genannt; nicht nur die unabsehbaren Felder, sondern auch die Formation der Dörfer und Bauart der Häuser, so wie die thurmhohen Getreide- und Stroh-Schober, die melonenförmig um die Wirthschafts-Gebäude stehen. Nur die Bewohner gleichen freilich den Hannacken nicht. – In der Mancha fallen dem Fremden viele sonderbare Gewohnheiten bis in den kleinsten Dingen auf. So stand stets in jedem Hause auf dem Tische ein Teller mit Mandeln, Rosinen und Hanfkörnern. Jeder, der eintritt, nimmt ohne Umstände eine Handvoll. Die Manchegos lieben besonders die Hanfkörner, und schnellen sie in den Mund, indem sie von weitem die Hand

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_214.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)