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an eine Möglichkeit des geringsten Unfalls gedacht hätte, würde für wahnsinnig gegolten haben.

Unter diesen Eindrücken, in höchster Begeisterung und beständigem Jubel, zog die königliche Colonne vorwärts, über Montalvo, Saelices, Villarubio, an Uclès, dem berühmten Kloster des Ritterordens von Santiago, vorbei, bis Tarancon, wo sämmtliche Truppen zusammengezogen wurden. Die Brücke des Tajo, der drei Leguas von dieser Stadt fließt, war abgebrochen, der Fluß breit und tief, und wir führten bekanntlich keine Pontons mit. Dieß hätte uns aufhalten können, doch schienen selbst Natur-Ereignisse mitwirken zu wollen, den Einzug nach Madrid zu erleichtern. Als der vom Infanten abgeschickte Oberst von Rahden Nachts an das Ufer des Tajo kam, war weit und breit kein Stück Material zu sehen, woraus er eine Brücke hätte anfertigen können. Da kamen plötzlich, gegen vier Uhr Morgens, den Strom herab starke Balken geschwommen, in so großer Anzahl und so vortrefflicher Qualität, daß in kürzester Zeit die Brücke geschlagen wurde. Am 11. zogen alle Truppen, Infanterie, Cavallerie, Train, Morgens fünf Uhr über dieselbe. Fuentidueña gegenüber,

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_220.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)