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de Trasmonte, fortmarschirt. Abends ward das Hauptquartier mitten in den Bergen in Cobarrubias de Cervera, am Ufer des Arlanza[WS 1], aufgeschlagen. Die feindliche Colonne war, kurz nach unserm Abmarsche, durch Gumiel de Yzan passirt, und stand noch am selben Abend 21/2 Leguas von uns in Lerma.

So waren wir denn am Eingange jener berüchtigten Pinaren, des rauhesten Landstrichs der Halbinsel, vor dem wir stets einen gewissen Abscheu gehabt und die finstersten Bilder von Hunger, Elend und Entbehrungen aller Art damit verknüpft hatten. Die Pinaren, in zwei große Theile getheilt, von Burgos und von Soria, dehnen sich von Südosten nach Nordwesten durch ganz Alt-Castilien. Sie sind ein großer gebirgiger, unbebauter Landstrich, durchaus mit halb krüppelhaftem Nadelholz bewachsen, daher ihr Name. Die wenigen Städte liegen auf Oasen, sonst sind auf große Entfernungen nur einzelne ärmliche Dörfer, in den Gebirgsschluchten gelegen, an die Gesenke gelehnt, oder wohl auch auf die höchsten Kuppen gebaut. Die elenden Häuser, gleich den Baraken eines Bivouacs, sind aus Feldsteinen zusammengefügt, sehr niedrig und mit unbezimmerten Balken nothdürftig gedeckt.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Seite 376, Errata: „Seite 269. Zeile 3 v. o. Arlanga soll heißen Arlanza.“
Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 269. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_269.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)