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Hoflager befohlen, und führte dort ein langweiliges Leben. Diese wenigen Personen, so ganz verschiedener Meinungen, ihres Einflusses und ihrer Stellungen beraubt, nahmen sich sonderbar aus, in einem kleinen Dorfe zusammengedrängt, wo sie sich täglich auf der Straße oder im Vorzimmer des Königs begegneten, ohne sich je anzureden. Der einzige Thätige und Beschäftigte war Arias-Teijeiro, der die Bureaux der drei Ministerien meist mit seinen Creaturen besetzt, und allein den Vortrag beim Könige hatte. Er arbeitete beständig, und gab sich alle Mühe, populär zu werden, was ihm jedoch nur wenig gelang.

Guérgué hatte mittlerweile seinen Generalstab aus meist unbekannten, rohen, navarresischen Subaltern-Offizieren, seinen Anhängern und Verwandten, zusammengesetzt, und folgte dem Hoflager unter dem Titel als Chef des Generalstabs, da der König nominell das Commando übernommen. Seine Hauptmaßregel bestand in Arrestationen, deren täglich eine Anzahl decretirt, und wo dieß unmöglich war, wenigstens irgend ein schlechtes Dorf als Aufenthalt angewiesen wurde. Guérgué trachtete, einen gewissen Nimbus um sich zu verbreiten. An der Thüre seines Cabinets, in dem


Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 333. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_333.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)