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eingetroffen war und auch bald wieder abging. Er besuchte mich öfters und kam zuweilen bei schlechtem Wetter auf dem Maulesel seines Wirthes angeritten und in dessen weiten braunen Mantel gehüllt. Die englische Pritsche, die er dem Thiere auflegte, und die stämmige Figur meines Landsmanns vollendeten diesen Aufzug, der sich sonderbar genug ausnahm, besonders wenn er das eigensinnige sehr kleine Vieh in Trab bringen wollte. – Noch muß ich hier eines andern preußischen Offiziers erwähnen, Herr von Göben, früher Lieutenant im 24. Infanterie Regiment. Er war vor Kurzem aus der Gefangenschaft zurückgekehrt und stand mit seinem Bataillon in Orduña. Als die Expedition Don Basilios ausging, widerrieth ich ihm, daran Theil zu nehmen, da ich wenig Ruhm, viel Anstrengungen und unnöthige Märsche voraussah; ich proponirte ihm, seinen Eintritt in den Generalstab zu bewirken. Doch war er nicht zu überzeugen. Wenige Wochen später ward er verwundet und gefangen, und schmachtete über ein Jahr im Kerker zu Cadix. Endlich durch Cabrera ausgelöst, hat er bis zuletzt in dessen Heere mit der größten Auszeichnung gedient.


Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 337. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_337.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)