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vorgeworfen und so lange er sich im Ministerium befand, stets bitter und empfindlich fühlen lassen. Doch auch durch seinen Sturz wurden nicht viel heilsame Veränderungen ins Leben gerufen, und als viel später, zu einer sehr unglücklichen Epoche, der Erzbischof an die Spitze der Geschäfte gestellt wurde, hat auch er seinen Glauben an Maroto bitter gebüßt und bereut. Gewiß betrauert er jetzt das Vertrauen, das er in diesen Mann gesetzt; denn einer Mitschuld – auch nur in Gedanken, in geheimsten Wünschen – spreche ich den Erzbischof aus innerster Ueberzeugung gänzlich frei, obwohl mir recht wohl bewußt ist, daß viele, zum Theil gutgesinnte Personen, ihn gern in das dunkle, verworrene Gewebe mit einflechten möchten, das mit Maroto’s erstem Eintritt in Spanien begann, sich durch die Fusilladen von Estella auch dem Verblendetsten offenbarte und mit dem Verrathe auf den Feldern von Vergara schloß.




Nach kurzem Aufenthalte zu Paris, Salzburg, Wien und Modena, schiffte ich mich am 25. Juni 1838 in Genua ein. Ein ungarischer, unter einem alltäglichen

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_011.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)