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gab, von dem das Wohl und Wehe der königlichen Sache abhing.

Nach vielem Fragen und Drängen um Erklärung dieser damals unerhörten, mir unerklärlichen Worte,



des schmählichen Traktats von Ayacucho das feste Land der Krone aufgaben. Das Wort Baratéro hat viele Bedeutungen; dem Wortlaut nach bezeichnet es Kartenmischer und Würfelwerfer; doch hat es im Mund des Volks noch einen besondern Sinn und begreift eine Klasse von Menschen, die in jedem Regiment anzutreffen waren. Sie führten stets Karten und Würfel bei sich, und wenn Soldaten spielen wollten, so zwangen sie sie gegen eine vom Gewinner zu entrichtende Retribution sich ihres Vorraths zu bedienen. Auf Weigerung erfolgte stets Streit und eine Herausforderung, die früher mit dem Degen, in den letztern Zeiten mit dem langen Messer, Cuchillo, ausgefochten wurde. Die Baratéros waren meist bekannte Spadassins, die über den Ausgang ihrer Händel ziemlich ruhig sein konnten. Einige haben sich im letzten Kriege zu bedeutenden Posten emporgeschwungen. Ihr Métier war durch die Ordonanz beider Heere streng verpönt, doch nicht auszurotten. Ich habe Mehrere, besonders in den catalonischen Guerillas gesehen, wo sie um so gefährlicher waren, als dort jeder Soldat das Cuchillo als Nationalwaffe führt. Bei aller durchgreifenden

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_020.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)