Seite:DE LICHNOWSKY E 2 038.jpg

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Fensters versteckt, betrachtete ich die auf dem Platze herumspazierenden Muñagorristen, die Morgens ganz militairisch und stolz einherschritten, doch Abends sämmtlich betrunken waren. Als es dunkel ward, verließ ich mein Versteck. Am Strande, in einer durch den Sand gebildeten Vertiefung, harrten zwei Contrebandiers meiner Ankunft. Wir schritten am Meere durch eine Stunde fort, dann bogen wir links ein, und drückten uns zwischen Felder und Weinberge, längst den Furchen und Rainen; sorgfältig ward jeder Weg, jeder gebahnte Fußsteig vermieden oder übersprungen, um keine Spuren zurückzulassen. Endlich kamen wir auf zehn Schritte von einem Douaniers-Posten; er dominirte den einzigen Paß, durch den wir mußten, wenn nicht ein mehrstündiger Umweg gemacht werden sollte. Wir krochen auf Händen und Füßen unter Dornen und Gesträuch durch den Paß, und konnten über unsern Köpfen die Douaniers plaudern hören. In einem einzelnen Gehöfte, einem Contrebandier gehörig, ward einige Augenblicke Halt gemacht. Ich erfrischte mich mit einem langen Schluck Aepfelwein (Cidre), der in diesen Gegenden klar und vortrefflich, nichts mit dem abscheulichen trüben Getränke dieses

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_038.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)