Seite:DE LICHNOWSKY E 2 062.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Es war damals viel die Rede von Espartéro’s projectirter Attaque gegen Estella. Ich muß aufrichtig gestehen, daß ich nie sehr ernst daran geglaubt; nicht etwa, daß ich ein Einverständniß zwischen ihm und Maroto für möglich gehalten hätte, sondern weil mir die stets zaudernde Vorsicht des feindlichen Heerführers bekannt war, dieses beständige Hin- und Herziehen, um nur da Zuzuschlagen, wo mit ungleich größeren Kräften, einer imponirenden Stellung, er des unstreitigen Vortheils gewiß sein konnte; ich sage Vortheils, da seine Affairen nie Siege genannt werden konnten. Estella war aber ein für uns zu bedeutender Punkt, dessen moralische Wichtigkeit jedem Navarresen, der ganzen carlistischen Armee zu sehr einleuchtete, als daß die Einnahme dieses, an sich zwar nur mittelmäßig befestigten, Platzes leicht, unbestritten gewesen wäre. Wo der Ausgang zweifelhaft war, konnten auch wir vor Espartéro gewiß sein. Dieß war damals die unter vielen Carlisten verbreitete Meinung, für deren Richtigkeit Espartéro’s Räumung von Durango im März 1837 sprach, so wie sein laues Auftreten im Niedern Aragon und vor Madrid, während der königlichen Expedition, endlich sein schwaches Verfolgen bis zum Ebro, den

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_062.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)