Seite:DE LICHNOWSKY E 2 087.jpg

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die Villa von Monferrand halb maskiren. Wir stiegen ans Land, drückten am Glockenzuge und übergaben einem herbeieilenden kleinen Jokey unsere Karten. Bald kam er, das Thor zu öffnen, und führte uns über den Perron, durch ein elegantes Billard-Zimmer, in den Salon. Ich hatte Muße mich darin umzusehen; die Fenster gaben nach englischen Anlagen und großen Weingärten, zu dieser Villa gehörig. In der Entfernung sah man die breiten Wogen der Dordogne, in imposanter Ruhe dahinrollen; ein seltsamer Contrast zur stets belebten Garonne. Der Salon war geschmackvoll meublirt. Einige gute Gemälde hingen an den Wänden; in vortrefflichem Lichte ein schönes Porträt, Ludwig XVIII., von Gros, Bruststück; ein Geschenk dieses Königs, wie ich später erfuhr. Ferner Carl X., im großen Hofe der Tuilerien zu Pferde steigend; in Uniform seiner Leibgarde; hinter ihm der Dauphin und mehrere, zur Zeit bedeutende, Personen, ein Gemälde nicht ohne Werth, von einem jungen Künstler, den der Herr dieses Hauses, damals Minister des Innern, protegirt hatte. Es nahm die Mitte der zweiten Wand ein, einem weißen Marmorkamine gegenüber. Zwischen den Fenstern stand ein Mahagonytisch mit Kunstwerken

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_087.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)