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einem wenig auffälligen Theile eingenäht waren, den man gewöhnlich zu verbergen pflegt. Zwar hatten wir keinen Guiden, doch war die Richtung nicht zu verfehlen, da eine einzige Straße, mühsam in den Fels gehauen nach mancherlei Windungen einzig nach unserer Bestimmung, dem erwähnten Badehause, führte. Nach zweistündigem, immerwährendem Steigen erreichten wir das einzelne, in einer Felsenkluft gelegene, oder vielmehr einem Adlerhorst gleich hängende Gebäude. Ein schwefelhaltiger Quell sprudelt 30° R. heiß, in ziemlich starkem Strahle unter dem Hause hervor und wird von der kränkelnden Umgegend zum Trinken und Baden gebraucht. La Preste liegt mitten im Hochgebirge der Pyreneen, und von den Fenstern des Badehauses ist außer dem engen, in den Fels gehauenen Steig, auf dem wir gekommen, keine Spur menschlicher Hand zu gewahren. Die vorgerückte Jahreszeit hatte nur wenig Badegäste in diesem einsamen Hause gelassen. Der Wirth, der zugleich Badearzt und deleguirter Maire seines Etablissements ist, zeigte sich uns als enthusiastischer Verehrer der jetzigen Regierung und aller ihrer Maßregeln. Wir wußten also was wir von ihm zu hoffen hatten, und zogen uns bald in unsere

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_107.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)