Seite:DE LICHNOWSKY E 2 145.jpg

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die aus Ripoll angelangt, uns aufforderten das Thor zu öffnen. Trilla, auf einem Stuhl stehend, parlamentirte und rief ihnen zu, sich zurückzuziehen, worauf sie ihn für den Pfarrer haltend, mit grobem Gespötte über Tonsur und Callote erwiederten. Während dem postirten sich unsere Carabiniers an alle Fenster und Dachlöcher, die nach dieser Richtung gaben, öffneten sie leise und feuerten auf ein gegebenes Commandowort zugleich auf die lärmenden Peseteros. Zwei Mann fielen, einige Verwundete schleppten sich mühsam fort und die Uebrigen entflohen eilig; ihr Offizier rannte am schnellsten.

Nach diesem kleinen Scharmützel war es nicht möglich länger in der Rectoria zu bleiben, da wir vermuthen konnten, durch eine stärkere Truppenabtheilung, vielleicht schon am nächsten Morgen, cernirt und ausgehungert zu werden, wenn gleich die dicken Mauern des Gebäudes längern, aber gewiß unnöthigen Widerstand möglich gemacht hätten. Sobald es daher ganz dunkel geworden, zogen wir ab, und marschirten mehrere Stunden bis zu einem einsamen Landhause, Bayell, wo wir den Rest der Nacht zuzubringen dachten. Doch kaum hatten wir uns zur Ruhe begeben, als wir durch Feinde anderer Art

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_145.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)