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Rialp ist eine, für jenen Landstrich, ziemlich bedeutende Stadt, die in friedlichen Zeiten großen Eisenhandel trieb, doch nun halb zerstört nur den traurigsten Anblick gewährte. Am Eingange der Stadt steht eine elegante Villa, mit Colonnaden im italienischen Styl, von einem englischen Garten umgeben; doch konnten wir nicht einmal Mittags darin halten, da Fenster und Thüren, und theilweise auch der mit brasilianischem Holze ausgelegte Parquet herausgerissen waren. Nach kurzem Halt marschirten wir über Hostal del Rey und Santa Roma, und bivouaquirten nach drei Stunden bei der Brücke und dem Dorfe Llavorsi, am Eingange der Grafschaft Paillasse, deren enge Kessel, finstre Schluchten und höhlengleiche Dörfer nur von Eisenarbeitern und Schmugglern bewohnt werden. Hier drängt sich der Nogueras pfeilschnellen Laufs durch sein Felsenbeet, in dunklen Fluthen. Schmale Nachen mit Eisenstangen beladen, werden mit Lebensgefahr ihrer Führer über Strudel und Cascaden hinweggerissen, und führen, als einziges Communicationsmittel, die ergiebigen Produkte der besten spanischen Eisenbergwerke in die catalonischen Thäler, an den Ebro und zum Meere. Ueberall sieht man

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 290. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_290.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)