Seite:DE LICHNOWSKY E 2 335.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ausdrücken wollte, pflegte gewöhnlich der Eine zu sagen: „honneur au courage malheureux,“ worauf der Andere regelmäßig erwiederte: „Chacun fait son devoir selon sa conviction.“ Wir ritten durch den Port des Perches, ausgesteckter Stangen wegen so genannt, die im Winter den Weg durch diesen ziemlich gefährlichen Paß zeigen. Nach zwei Stunden sahen wir links auf einer Anhöhe das Castell Mont Louis; dann ging es über Cabanasse und Fonpadrose bis Olette. Abends langte ich endlich unter vielen Schmerzen in der kleinen Festung Villefranche an, wo ich mich alsbald in ein Bett warf und, nach vielen Leiden, endlich in tiefen Schlummer verfiel. Am folgenden Tage hatte sich mein Zustand so verschlimmert, daß es unmöglich war, mich auf ein Maulthier zu heben. Meine vortrefflichen Gendarmen mittelten jedoch einen zweirädrigen Karren aus, der mit Leinwanddach, doch ohne Federn, tartane genannt wird. Ich war zu glücklich, mich auf Mäntel und Decken hineinlegen zu können; meine Wächter ritten zu beiden Seiten, und so hielt ich, nach vielen Stößen, meinen Einzug in Prades. Der Sous-Präfect schickte mich nach Perpignan, von wo man mich nach Toulouse

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 335. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_335.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)