denen es gut geht und die keine Sorgen haben. Ich zum Beispiel. Haha! Schad’. Ich wär’ zu einem sorgenlosen Leben geboren. Es könnt’ so schön sein. Schad’. – Auf dem Cimone liegt ein roter Glanz. Paul würde sagen: Alpenglühen. Das ist noch lang’ kein Alpenglühen. Es ist zum Weinen schön. Ach, warum muß man wieder zurück in die Stadt!
„Guten Abend, Fräulein Else.“ – „Küss’ die Hand gnädige Frau.“ – „Vom Tennis?“ – Sie sieht’s doch, warum fragt sie? „Ja, gnädige Frau. Beinah drei Stunden lang haben wir gespielt. – Und gnädige Frau machen noch einen Spaziergang?“ – „Ja, meinen gewohnten Abendspaziergang. Den Rolleweg. Der geht so schön zwischen den Wiesen, bei Tag ist er beinahe zu sonnig.“ – „Ja, die Wiesen hier sind herrlich. Besonders im Mondenschein von meinem Fenster aus.“ –
„Guten Abend, Fräulein Else.“ – Küss’ die Hand, gnädige Frau. – „Guten Abend, Herr von Dorsday.“ – „Vom Tennis, Fräulein Else?“ – „Was für ein Scharfblick, Herr von Dorsday.“ – „Spotten Sie nicht, Else.“ – Warum sagt er nicht ‚Fräulein Else?‘ – „Wenn man mit dem Rakett so gut ausschaut,
Arthur Schnitzler: Fräulein Else. Paul Zsolnay Verlag, Berlin, Wien, Leipzig 1924, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Schnitzler_Else_011.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)