Seite:DE Stirner Schriften 222.jpg

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hat die letztere (es ist aber auch höchst ungalant, die Dame Staatszeitung im Vorgemach oder gar vor der Thür abzufertigen) so übel genommen, dass sie dem Verleger die Anzeige des Buchs verweigerte, falls er nicht darauf verzichten wollte, ihre „Leistungen“ namhaft zu machen. Für diesmal greife ich Einiges aus dem zweiten Aufsatz „über die Besoldungs- und Einkommensverhältnisse der preussischen Postbeamten“ heraus, weil es überraschend schnell gewirkt hat. Denn schon ist eine Erklärung des Oberpostamts erschienen, die das Dargestellte „grober Unwahrheit“ zeiht, ohne irgend einen einzelnen Punkt zu widerlegen. Daher geziemt es uns, die Sache einstweilen als eine unwiderlegte kennen zu lernen. Die Besoldungsnormen für die einzelnen Kategorien der Provinzial-Postbeamten, welche vom verewigten König (1825) nach dem damaligen Geschäftsumfange genehmigt worden, hätten diesen ein ausreichendes und sorgenfreies Einkommen gewährt, wenn nur, wie der „Patriot“ behauptet, die Verwaltungsbehörde selbst geneigt gewesen wäre, diese Besoldungsnormen streng zu befolgen. Aber „eine gerechte Verbesserung der mehr angestrengten Arbeiter widerstritt dem inzwischen von der Postbehörde angenommenen Verwaltungsprincipe. Das einseitige Ziel der Verwaltung war allein, von Jahr zu Jahr einen höhern reinen Ueberschuss zu erlangen, um durch die grössern Mittel in den Stand gesetzt zu werden, auch grössere Opfer für die äussere Eleganz der Transportmittel bringen zu können.“ Die nothwendig gewordene grössere Anzahl der Beamten wollte die Verwaltungsbehörde mit dem „bisherigen summarischen Geldaufwand unterhalten“. Daher „liess sich der Postchef die Dispositionsbefugniss ertheilen, von den Besoldungsnormen abzugehen und sich nur innerhalb der im Ganzen bewilligten Normalbesoldungssumme bewegen zu dürfen“. Darauf wurden die hohen Gehalte der wichtigern Stellen, wenn sie durch den Tod oder die Versetzung der Beamten vacant wurden, zerrissen, zwei bis

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Max Stirner: Max Stirner's Kleinere Schriften und Entgegnungen. , Berlin 1914, Seite 222. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Stirner_Schriften_222.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)