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der Weiterregierung unserer Dynastie nicht mehr sein wollen. – Möge der Reichsverweser verantwortlich oder unverantwortlich ernannt sein, mag er auch neben seiner Haupteigenschaft ein tüchtiger Mann, als Mann des Vertrauens der ganzen deutschen Nation, auch die noch haben, zufällig ein österreichischer Prinz zu sein: als solcher ist er nicht gewählt worden; wir huldigen ihm allein als tüchtigem, edlem Menschen; allein, weil er die Idee der Einheit Deutschlands verkörpert und somit der erste, feste Punkt ist in dem Begründungsbau unserer Gesammtfreiheit.“ Das klingt immer noch so, als wenn sich die Adressanten nur nach einem größeren Staate, nach einem Gesammtstaate, sehnten. Sie sind sich darüber nicht klar, daß es weniger die „Gesammtfreiheit“, als die Freiheit vom Gesinnungszwange ist, was sie dahin bringt, der Dynastie (d.h. dem Staate) ihren Abfall und dem Reiche ihre Sympathie zu erklären.


6.

No. 219.

21. September 1848.
Mangelhaftigkeit des Industriesystems.

Δ So leichtsinnig das Versprechen der provisorischen Regierung Frankreichs war, welche am 25. Februar nur zwei Tage verlangte, um dem Volke „die Ruhe wiederzugeben, welche Arbeit schafft“, so endlos sind auch die Vorwürfe, welche man ihr bald nachher machte und täglich wieder macht. Als ihr Hauptverbrechen wirft man ihr die Nationalwerkstätten und die Verkürzung der Arbeitszeit vor. Beides sind unstreitig Einrichtungen, die sich unter den bestehenden Erwerbsverhältnissen nicht bewähren können und nicht aufrecht erhalten lassen. Wenn aber jetzt die Bürger sich über diese „Verhätschelungen der Arbeiter“ beklagen und alle Schuld auf die Regierung schieben, so dürften sie sich doch allzusehr weißbrennen. In den ersten