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Regel sei gerade durch den Vorbehalt bestätigt, womit das Recht der Ernennung der Professoren ihr vorenthalten sei.


III. Allgemeine Finanzlage.

Trotzdem die Stürme des Krieges schon lange vorbei waren, wollten sich die von denselben so arg mitgenommenen Finanzen der Universität nur allmählich bessern und musste überall noch sehr gespart werden. Dies zeigte sich z. B. gleich bei den im Januar 1819 gepflogenen Verhandlungen über „die mit einer dahier zu errichtenden Gestüttanstalt in Verbindung zu bringende Universitätsreutbahn.“ Hier sprach man es aus, dass die Universität auf die Errichtung einer solchen nicht viel verwenden könne und „dass in Hinsicht ihres Finanziellen zwischen ihr und Heidelberg … keine Parallele gezogen werden könne.“ Und ähnlich erklärte man sich in den beiden nächsten Jahren, als jedesmal dieser Plan wieder auftauchte, wobei namentlich (3. V. 1820 und 18. II. 1821) auf die viel notwendigere Besetzung mehrerer Lehrkanzeln hingewiesen und die Meinung ausgesprochen wurde, „dass man bei der jetzigen nicht erfreulichen Lage der ökonomischen Verhältnisse der Universität … sich nicht entschließen könne, eine jährliche, nicht einmal hinreichende Summe von 1000 fl. zur Errichtung einer Universitätsreitbahn, welche der Hohen Schule von wenig Nutzen seyn würde, zu verwilligen.“

In den – übrigens sehr lange dauernden[1] – Verhandlungen gerade über diese Reitbahn begann man immer lauter die Forderung eines Staatszuschusses auch für die Albertina


  1. Nachdem man erst nach langen Verhandlungen dazu gekommen war, jene 1000 fl. zu bewilligen, wenn die Stadt sich bereit erkläre, „das erforderliche Lokale und die Kosten sowohl der ersten Einrichtung als der Unterhaltung herzugeben,“ brachen im Spätjahr 1822 neue Verlegenheiten aus, als es sich um Bewilligung einer Besoldung von jährlich 700 fl. für einen anzustellenden Reitmeister handelte. Auch hiezu bezeichnete das Konsistorium die Kasse zu erschöpft, – war man doch schon im Juli desselben Jahres genötigt gewesen, eine Kassenschuld von 1600 fl. zu „contrahiren,“ zu deren Rückzahlung noch nicht die geringste Aussicht sich bot.
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Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_039.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)