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Nicht in Welten, wie die Weisen träumen,
     Auch nicht in des Pöbels Paradiß,
Nicht in Himmeln, wie die Dichter reimen, –
     Aber wir ereilen dich gewiß.

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Daß es wahr sey, was den Pilger freute?

     Daß noch jenseits ein Gedanke sey?
Daß die Tugend über’s Grab geleite?
     Daß es mehr denn eitle Fantasey? – –
Schon enthüllt sind dir die Räthsel alle!

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     Wahrheit schlirft dein hochentzükter Geist,

Wahrheit, die in tausendfachem Strale
     Von des grosen Vaters Kelche fleußt –

Zieht dann hin, ihr schwarzen stummen Träger!
     Tischt auch den dem grosen Würger auf!

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Höret auf geheulergoßne Kläger!

     Thürmet auf ihm Staub auf Staub zu Hauf.
Wo der Mensch der Gottes Rathschluß prüfte?
     Wo das Aug den Abgrund durchzuschaun?

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Anthologie auf das Jahr 1782. J. B. Metzler, Stuttgart 1782, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Anthologie_1782_031.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)