Seite:De Arndt Mährchen 2 051.jpg

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Wildheit un mit Spill un Wiwertucht so dulle Wirthschaft drewen, dat sin prächtig Slott un all sin God an frömde Lüd kamen is, und he un sine bösen Döchter, de Natelfräulen, sünt vörswunnen un vörschollen, un hett nümmer een Minsch mehr van en hürt. Äwerst de Nawers ümher munkelden un vörtellden, se weren går nich so wiet; se glöwden, se weren all in Blagföt vörwandelt, un hedden dat as een Markteken un Wåhrteken sehn, datt üm sin Slott veele Winter jümmer drei vier Blagföt bet in den Hoff un in den Gården flegen kemen, då Müse to söken, wo se sünst Braden un Pasteiden freten hedden. Ditt was äwerst ganz un går gegen de Wise van den Blagföten, de sick sünst jümmer up dem widen rumen Felde to holden un den Minschen un Hüsern nich nah to kamen plegen. Un van des olden grimmigen vörwandelden Slottridders Kindern is man een Sähn unner den Minschen blewen, un is as een ganz arm un kleen Mann storwen, un de Grotvader van unsem Jochen was all een Bur in Wobbelkow, de den Swerinen to Löbnitz tohörde un hier to Kindshagen as Inligger storwen is. Un disse un sin Sähn, de een riesengroter starker Kerl was, hedden noch ehre dullen un wilden Nücken van dem olden Slotteddelmann Blagfoot, vörwegen grotmödige äwerdhadige Kerls. Unser Jochen is de erste tamme Eigen, een sachtmödig un fram Minsch un de Junker schient in em utgeblasen to sin; un ick wüßt nicks an em to schelden, as datt he so veel van Düwels-Knepen un -Künsten drömt, un de Herr Pastor predigt doch, datt de Herr Christus dem

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_051.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)