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De frame Bur.

In Rubitz bi Kenz lewde een Bur, dat was een still gottsfrüchtig Minsch, un he hedd eene leewe un frame Husfrau, un se lewden mennig schön Jåhr mit eenanner un hedden Glück un Kinder. Då sturf de Frau, un de Mann was sehr trurig, denn se was een Wif west as een Engel, un so fründlich un godhartig, datt se keener Fleg wat to Leeden dhon kunn. Un de Mann were woll för all sin Lewen een Wittmann blewen, hedd he de lütten Kinderken nich hett, de en in ehrer Vörlatenheit jammerden. Un he ging denn to un nam sick de tweede Frau, äwerst sin Hart was jümmer noch sehr bedröwt. Un ook disse Frau was een recht fram un fründlich Minsch un hölt de lütten Kindekens reinlich un nett un ertog se im Christendom un in aller Gottseligkeit; un de Bur hedd se recht leew un lede ook noch twee Kinder mit ehr to. Awerst sine erste Frau kunn he nich vörgäten, un dat was ook woll nich nödig. Se seggen, se besöchte en oft un kam binah jede Nacht an sin Bedd un sprack em fründlich to, un ging denn rund üm de Bedden, worin ehre Kinder slepen, un runde en wat in de Ohren un segnede se. Dat is äwerst gewiß, datt de Bur mennige

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_072.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)