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De bekehrde Vörwalter.

An Gott schall de Minsch nümmer vörzagen, denn he alleen is schuld, wenn Gott sick van em wendt. Wer Gott söcht, de ward en finden, ludet et in der Schrift. In Divitz, wo nu de Baron Krassow wahnt, was vör langer langer Tid, woll vör een vier Stieg Jåhren, as min Vader noch een lütter Jung was, een Vörwalter, dat was een wilder duller Kerl, de van Gott un sinem Wurt nicks weten wull, un Supen un Slampampen un Dubbeln un Paschen un Flöken un Sweren un alle dullen un woisten Dinge — dat was sin Lewen. De meiste Tid äwerst lag he up der Jagd, so lang dat Dag was, un ströpte dör Rusch un Busch üm, un des Nachts ret he up’t Spill ut, un was gewöhnlich up der Landstrate, wenn de ordentlichen Minschen slepen. Denn müßte sin Rapp galoppiren dör Dick un Dünn un was keene Nacht so düster, datt he nich to Hus ret; denn bi all siner Wildheit was he een grausamer Huswirth un was des Morgens mit der Sünn jümmer wedder up den Platz. As he nu mal nah Middernacht, as’t een bisterlich un stockdüster Wäder was, ut Barth to Hus riden kam un an

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_074.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)