Seite:De Arndt Mährchen 2 094.jpg

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Lat dissen Steen in Stücken springen, un wenn et een muntlos Kindeken weet, datt ick de Deef bün, lat et oogenblicklich dat Wurt gewinnen. Un då gingen se van dem Steen weder nach Löbnitz torügg, un de Spruch was: De Möller un de Mählenbursch müßten dem Wewer Afbidde dhon un för den Schimp un de Släge hundertföftig Daler betalen un alle Kosten stahn. Dat hedden se noch to ehrem Schaden; de Wewer äwerst strek dat Geld in un lachte in sin Füstken, nam sinen Weitensack up den Puckel un plegde sick eenen goden Dag van dem Roof un van dem glücklichen Geldfang.

Nu was't to spad em totoropen: Holl up! Holl up! he was to dicht van den Doiwelsstricken bestrickt, un kunn nich mehr herut; sin Wagen was loslaten, un lep störtlings bargaf. He dref dat lichte Handwark noch een paar Jåhr un wurd een Perddeef un Stratröwer un Mörder un strek an Galgen un Strick oft hart vörbi. Toletzt åwerst wurde he in Rostock fast mit mehreren siner Gesellen, un då kam et ut, datt he vör drei Jåhren in Kenz een Hus anstaken hedd, worin eene olde Frau un drei Kinder vörbrennt weren. De arme Sünder wurd nu utlewert nah Redebaß, wo he to Hus was, un sin Urthel wurd spraken: he schull an dem Pal vörbrennt warden. As he hier satt, dachten se in Löbnitz un Redbaß wedder an den Weitensack un wo he sick an dem Steen up der Heid losswåren hedd. Un de Königliche[1] Amtmann un de Schult leten dat Holt, worup he vörbrennen schull, dåhen führen un richteden em an dem Steen sinen letzten fürigen Stol up. Un då hett sick begewen, as he in der heeten Quaal== Anmerkung (Wikisource) ==

  1. Vorlage: Königllche
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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_094.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)