Seite:De Arndt Mährchen 2 097.jpg

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kemen un fragden, wo sin Broder were, antwurte he as Kain: Wat weet ick, wo he is? He leep int Holt, glik as ji weg wert, un he is woll sinem Dohnenstieg nahgan un ward jo woll noch kamen. Un dat wurd spad, un de Jung kam nich un kunn nich kamen, un de Öldern wurden sehr unruhig un trurig. Äwerst de Doodscheter let sick nicks marken un dheede, as wenn he van nicks wüßte. Un se schickten ut in den ganzen groten Forst un lepen sülwst üm up allen Wegen un dör alle Dohnenstiege un spörden üm in allen Dörpern ümher, wo he hen to gahn plegde to den Nawers, un keen Minsch kunnt en wat van dem Jungen vörtellen. Un toletzt glöwden se, he were in een Water fallen un vörunglückt edder een Wulf edder anner Undeerd hedd en terreten. Äwerst de Hahn lewde noch, de den Dooden begraben sehn und den Grafgesang dåto kreiht hedd. Un hier sach man recht, datt ook de dummen un unvörnünftigen Deerde äwer Doodslag un äwer vörgaten Minschenblood Lut un Teken van sick gewen mütten, wenn’t Gotts Will is, datt et an den Dag kamen schalt. Keen Dag vörging, datt de rode Hahn nicht twee- dree-mal henging, äwer den Gårdentun flog un sick henstellde, wo de erschatene Jung vörscharrt lag, un dåbi kraihde, as wull he seggen: Hier liggt, wat ji sökt, kamt her, halt et herut. Äwerst keen Minsch hedd Acht dårup gewen, wiel den Sommer då Kartüffeln stunden, wobi nüms wat to dhon hedd. Äwerst as de Erdtüffeln herut nahmen weren, ging de Försterfru hen un seiede Blomensaat up der Stell, un as se sach, datt de Hahn dat bekrassede, jog se en weg. Un as he den

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_097.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)