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Klang den ganzen Awend in ehren Ohren klingen, un trurig un kunn de ganze Nacht nich slapen. Un de Bur un sine Fru un de hübsche Wicht, ehre Dochter, vörwunderden sick, datt Witt Düweken de Nacht keene Rauh hedd un alle Oogenblick de Feddern up sinen Rüggen upstrüwde un mit den Flüchten fludderde; un noch mehr vörwunderden se sick, datt et in der Stuw so stunk, as hedd eener Düwelsdreck achter sick utseit. Denn de olden Hexen müttten jümmer Gestank achter sick laten. Äwerst Witt Düweken markte dåvan nicks.

Un as een paar Dage üm weren un Witt Düweken wedder alleen was, kam de olde Hex dat tweete Mal, un stund plötzlich as een blankes un buntes Vägelken bi Witt Düweken, 1m spelde mit Witt Düweken un bickte Kürner up mit ehr, un hüppte un twitscherde so seelenvörgnögt, datt Witt Düweken recht ehre Froid an dem schönen Vägelken[1] hedd un up eene Wiel vörgatt, wat ehr de vörlednen Dage in den Ohren klungen un womit dat bunte Müsken se so bedröwt makt hedd. Un as de Vagel ehr dat Hart afwunnen hedd un sach, datt Witt Düweken en för eenen goden rechtschaffnen Vagel heelt, settede he sick up dat Finster un sung går fine un leewliche Leeder, datt Witt Düweken vör Froid un Wehmod hedd weenen mügt; denn de Klänge weren van vörgangenen Tiden un düchten ehr wohl bekannt to sin. Am Ende äwerst – denn de olde Hex wull ehr dat Hart to gliker Tid week un unsäker maken – klung de Gesang wedder van Unglück un Untru, un dat blanke Vägelken sung:



  1. Vorlage: Väelken
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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_118.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)