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Henkersknecht eenen armen Sünder to Dood pinigen will. Toletzt äwerst packte he Witt Düweken fast mit den Klauen, un miaude ehr noch mal to: Segg Ne to dinem olden Brüdegam edder starw! Un dat Düweken strüwde sick ut allen Kräften un sede Ja in sinem Harten, un de swarte Kater müßte se fåhren laten un sick as een besneider Hund dåvan maken; denn se to terrieten edder uptofreten hedd he keene Macht.

Un de olde Wäderhex vörzagde fast an ehren Künsten un sede: Wer Doiwel schull denken, datt et in unsern losen un lichten Tiden noch so true Harten gifft? un bi so jungen Jåhren? Äwerst töw man, Witt Düweken! töw man! Ick will mal kamen, as ick bün; wenn du mi uthöldst, so höldst du de ganze Höll ut, un min Spill mit di is vörlåren. Un se kam den drüdden Dag in ehrer würklichen Gestalt as dat olde adliche Hexenwif Frau van Krumholt, wovan Witt Düweken woll oft hürt hedd, äwerst de se nümmer mit ehren Oogen sehn hedd. Un so trat se in de Dör, ås witt Düweken alleen was, un grüßte se går früntlich; denn nicks kann mit so fründ1icher Leidigkeit ut den Oogen lachen as de, so den Düwel im Bodden des Hartens hebben. Un Witt Düweken vörschrack sick vör dem olden Wiwe noch mehr, as se vör der Slang un dem Kater bäwert hedd, un dukte sick kurrend in de Eck. Un de olde Hex fung toerst an ehr sanft totospreken un ehr to vörtellen, wo se herkäme un wer se were un wat se för eenen schönen un hübschen Jungen un wo veel Gold um Sülwer se in ehren Kasten un wo veele Juweelen un Perlen un Demanten se in ehrem Slott hedde.

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_127.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)