Seite:De Arndt Mährchen 2 129.jpg

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Hex se los laten un de Flucht nehmen, un durfte ehr nicks mehr dhon.

As se nu sach, datt all ehre Künste an Witt Düweken afgleden un datt se faster as een Fels up ehrem Sinn stund, vörwandelden sick nu alle ehre Gedanken in Grimm un Wuth, un dacht se up nicks Anners, as wo se dat arme Kind un sin Glück heel un går vördarwen künn. Se wendede sick nu nah eener annern Sid hen, un lurde, ob se sem jungen Eddelmann mit der Witten Duwe nicks anhängen un se beed up eenmal terstüren künn. Lang lurde se em vörgäws up; denn in all sinem Unglück was he christlich un gottsfrüchtig un dheed noch jümmer nicks Anners as witte Duwen köpen un se denn probieren, ob he in en sinen vörlårnen Schatz nich wedder finden künn. So vörgingen twee Jåhr un de olde Her vörtwiwelve binah, wiel se en nich mal an eenen Fehler faten un so mit em in’t Unglück affåhren künn. Äwerst toletzt ertappte se en doch, un dat ging so to:

De junge Eddelmann hedd een bunt Hündeken, dat nüdlichste Hündeken van der Welt un em de leewste van allen Hunden, de up drei Beenen gingen. Ditt Hündeken was jümmer bi em, un dat was keen Wunder; denn et was em Geschenk van siner Brut, de em as eene witte Duwe ut dem Hochtidssaal wegflagen was. Ook was dat Hündeken een sehr klokes Hündeken un kunn mit sinem Herrn so hübsch lewen un ümgahn, as ob et jeden siner Gedanken vörstund. Un doch vörstund et se eenmal nich recht. Denn as sinem Herrn unmodig un düster üm’t Hart was un he den lütten Hund, de öfters kam sick an

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_129.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)