Seite:De Arndt Mährchen 2 159.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


eenem so hogen Dage dat Gebet vörgäten hedd. Un so was’t nu schehn, datt se sick in eenen Rawen un de Prinzessin in eenen Stieglitz vörwandelt un dat arme Kind so lang dör alle Büsche jagt un ängstigt hedd, bet se se in eenen vörtöwerten Gården dreef, worin veele sonne bunte Vägelkens lewden, de up Erlösung hapten. Då müßt Dietlinde nu sitten un trurig singen; denn lustige Stückchen piepen was ehr woll vörgahn.

Dom stund noch lang då, as wenn he vörsteend was, un rührde sick nich, un gapte un gapte. Toletzt fung he allmälig an sick to besinnen, un reep: ick Narr, datt ick hier stah un dat Mul upsparre, as wenn’t goldne Gapäppel våm Himmel regnede, de ick fangen wull! Ja woll! ja woll! Himmel, du spreckst eene to dütliche Sptack mit mi: Ick bün de Dom, un ick will de Dom bliwen un mit Gottes Hülp alles utfechten. Denn hebben wi’t nich wedder un känen’t mit Händen gripen? Is nich de Düwel un sin Heer wedder up’m Platz? un mütt sick datt nich alles so dull un kunterbunt begewen, damit de Dom pröwt ward? O du min sötes sötes Vägelken in dem bunten Rock! Holl di man wacker! Ick will di woll finden un erlösten, un schull ick de Welt dörchriden bet tor Stell, wo se mit Bredern tonagelt is. Se schall doch min bliwen un ick will een Prinz warden. So sprack he mit sick sülwst, swung sick up sin Ross un red wieder dör den dicken Wold, ahne to weten, wohen, bet de sinkende Nacht ehren swarten Mantel äwer de Erd deckte. Don steg he aff, led sick unner eenen Boom un sleep in; sin Perd äwerst ging bi em im Grase. Un he dheed eenen

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_159.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)