Seite:De Arndt Mährchen 2 185.jpg

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Degen un Speete un dine Dröm idel Siege un Slachten? O wat! sede se, gah mi weg mit dinen Herrlichkeiten! mi is sehr slimm to Mod un ick lide veel an dullen Gelüsten. Nimm di man in Acht, Mann, datt mi de Lust nich ankümmt, di in der Pann to braden un uptofreten; denn denk mal: gistern hedd ick recht swår mi to holden, datt ick unsern schönen witten Hushahn, de de Zier vam Markt is, nich bi'm Kopp nam un en slachtede un brot; denn ick was up Hahnenflesch mit Lüsten, un as he vör mi up den Gårdentun flog un mit den Flüchten slog un so lustig kraihde, dacht ick mordlustig in mi: leg he doch braden in der Schöttel! As de Snider ditt vörnam, fung he sinen drüdden Danz an, ret sick de Slapmütz vam Kopp, swung se in der Luft üm un smet se in de Hög, un reep: Juchhe! un abermal Juchhe! hebben wi di, junger Held Scharpsteker? hebben wi di, min Dörflinger un Stalhanschen, un wo alle Grewen un Feldmarschälle heten mägen, de bi der Snidernatel dat Isen führen lehrt hebben? Ja, de Hahn is een modig fürig un ridderlich Veh, un dårüm will dat Heldenkind Hahnenflesch äten. Juch! Juch! Sniderglück! Dat ward wiß mal een General un Börgermeister, de mit der Stadtfahn in't Feld tüht un Törken un Franzosen dat Hasenpanier in de Hand gift. - Juchhe! frisch drup, min Küken! frisch drin, min junger Löwe!

So tierde sick de olde Meister. As sine Fru em äwerst mal sede: Se hedde den Morgen een Gelüst hett, datt se Plettisen un Bägelisen, wenn se se hedd biten künnt, gern vörslungen hedd, då müßten des Sniders Rehbeenen

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_185.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)