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ten den Mann, und fanden an seinem ganzen Leibe auch kein Haar versengt. Hans aber, den er jammerte, schickte sogleich in die Stadt, daß sie eilends brächten, was dort von Pelzwerk zu finden sey, und den Frierenden bekleideten.

Und als diese fünfte Probe auch bestanden war und als sie sahen, daß der alte Teufelsbanner und Bluthund mit allen seinen Listen und Künsten völlig aus dem Felde geschlagen war und die Flucht ergriffen hatte und in der That nicht wieder kam, da entstand ein so gewaltiges Jubeln und Jauchzen, daß man es meilenweit hören konnte, und jedermänniglich alles Volk ließen sich ihre Freude merken, daß sie des entsetzlichen Wütherichs und Unmenschen los geworden waren. Und die Vornehmsten der Mohren und ihre Prinzen Feldherren und Obersten traten zu Hans, fielen vor ihm auf die Kniee und sprachen: Großmächtigster und Durchlauchtigster Prinz aus dem Lande der Weisen und Kunstreichen, wo die weißen und tapfern Leute wohnen, Gott hat Gericht gehalten zwischen dir und unserm Tyrannen, und sein Reich ist dir zugesprochen; darum komm du nun in die hohe Burg und setze dich auf den Thron und sey unser König. Hans aber antwortete ihnen: In die Burg will ich wohl einziehen, aber ein Mohrenkönig kann und will ich nicht seyn, sondern ich fühle, daß hier meine Wanderung durch die Welt ein Ende hat und daß ich wieder zu dem Lande zurück muß, wo die weißen Menschen wohnen, zu meinem lieben Deutschland und zu Eisleben hin; denn hier ist es

mir zu schwarz und zu heiß. Darum gehet ihr nun hin

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 269. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_269.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)