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Die alte Burg bei Löbnitz.

Nahe bei Löbnitz über grünen Wiesen, wodurch sich das Flüßchen Barth hinschlängelt, grünt ein kleiner Eichenwald mit einem durchrinnenden Bächlein und den schönsten und dichtesten Haselbüschen, welche sich fast jeden Herbst unter dem braunen Schmuck ihrer Früchte beugen. An der Südseite des Wäldchens liegt eine Ziegelei und am nördlichen Ende erhebt sich eine Burghöhe, deren Umwallung ringsum eine Senkung umgiebt, in welcher die elegischen und zauberischen Sträuche Kreuzdorn und Hagedorn Hollunder und Alfranke Nessel und Nachtschaden sich festgesiedelt hatten und dem Andringer das Aufsteigen fast schwer machten; auch hatten die Füchse sich den Wall und sein altes Gemäuer zu ihren unterirdischen Wohnungen durchminirt. Dieser alten Burg gegenüber erhob jenseits am rechten Ufer des Flusses unweit Wobbelkow ein stattliches Hünengrab sein grün bemoostes Haupt, von dessen Gipfel man die Stadt Barth mit ihren rothen Dächern und in der Landschaft umher ein halbes Dutzend Kirchthürme und ein halbes hundert Höfe und Dörfer überschauen konnte. Dieses Eichwäldchen ward nach den Trümmern

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 321. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_321.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)