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verstanden. – Auf jeden Fall hat der Gedanke darauf beruht, daß es gegen das Parlament gehen sollte.“ –

Heinr. Reuter gibt an: „Ich bin mit den Andern nach Frankfurt zu der bewaffneten Volksversammlung, auf die am Tage vorher auf der Pfingstweide eingeladen worden ist. Pulver und Blei nahmen wir mit, weil man nicht wissen konnte, was vor thäte fallen. Weßwegen die Volksversammlung sein sollte, das weiß ich nicht. Ich war in Bergen auf der Volksversammlung, und dachte, es solle auch wieder eine sein.“

Ph. Kern erzählt: er und einige Andre seien am Vormittag in Frankfurt gewesen und von einem dortigen – Bürger aufgefordert worden, nach Haus zu gehen und sich Waffen zu holen, um die Preußen aus der Stadt zu werfen. Dann sind wir an’s Hauswalds, wo ein Kreis geschlossen wurde und Georg sagte, er führe uns an einen Ort, da käme der Metternich hin und hole uns. Ich meine, er hätte auch vom Parlament einen Brocken hineingeworfen. Wer kann die Reden all behalten? Das ewige Einerlei von den Reden war in einem Styl gefaßt, daß man kein Obacht darauf hielt. Es kann die Absicht gewesen sein, die Rechte zu verjagen; das wird es wohl gewesen sein, – es war ja schon auf der Volksversammlung so. Und, weil die Preußen das Parlament schützten, deßhalb sollten sie hinaus.“ – F. W. Waßmuth sagt: „Der ganze Sinn von der Sache war, daß es gegen die Preußen und gegen das Parlament gehen solle. Ich habe eigentlich gar keinen rechten Gedanken gehabt. Weil ich im Frühjahr in Hanau mitgewesen, wollte ich gern die Sense wieder einmal in die Hand nehmen.“ –

Nimmt man die Aussagen zusammen, so ergiebt sich,

Empfohlene Zitierweise:
Christian Reinhold Köstlin: Auerswald und Lichnowsky. Ein Zeitbild, nach den Akten des Appellations-Gerichts zu Frankfurt a. M. mit Genehmigung dieses h. Gerichtshofs. Tübingen 1853, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Auerswald_und_Lichnowsky_070.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)