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worden. Es ist ins Zeughaus gebracht, und wurde dort bei den erbeuteten Seeräuber-Waffen und Kanonen aufbewahrt.

Die alte Chronik, aus der diese Geschichte größtentheils genommen ist, schließt ihren Bericht also: „Gott gebe, daß die Richter alle Schuldigen gestraft und alle Unschuldigen freigesprochen haben mögen; und Gottes Gnade und Barmherzigkeit sei mit Allen, die in diesen unglücklichen Kniphoff’schen Begebenheiten in irgend einer Weise umgekommen sind. Amen!“


68. Ditmar Kohl.
(1525–1563.)

Den beiden tapfern Anführern, deren glorreicher Sieg über die Kniphoff’sche Flotte so eben erzählt ist, gebührt wohl noch ein besonderes Wort der Erinnerung.

Von Simon Parseval, dem damaligen Admiral, ist freilich nichts weiter zu erzählen. Vielleicht kehrte er ins Privatleben zurück, aus welchem dann sein Name nicht wieder hervorgetreten ist; vielleicht auch ist er bald hernach verstorben. Vermuthlich war der Simon Parseval, welcher 1570 Senator wurde und 10 Jahre später, vom Rathhause heimgehend, auf der Reimersbrücke todt niederfiel, sein Sohn oder Enkel. Sein Wappen: zwei Hände, die mit zwei Hakenstöcken einen Fisch fangen, wäre allenfalls auf des Admirals glücklichen Fisch- oder Seezug zu deuten. Mit einem um 1620 in Hamburger Kriegsdiensten gestandenen Hauptmann Parseval scheint dieser Name erloschen zu sein.

Herr Ditmar Kohl aber, der sich bei jenem Zuge so äußerst rühmlich ausgezeichnet, und viel Preis und Ehre bei Rath und Bürgerschaft, auch wohl einen guten Antheil an der ehrlichen Kriegsbeute davon getragen hatte, wurde zwei

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Otto Beneke: Hamburgische Geschichten und Sagen. Hamburg: Perthes-Besser & Mauke, 1854, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Beneke_Hamburgische_Geschichten_und_Sagen_194.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)