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König die Sitzung auf und verließ, von der ganzen Versammlung begleitet, das Rathhaus, um in seine Herberge zu gehen.


V. Von allerlei Lustbarkeiten.

Selbigen Tags (den 4. Mai), nach glücklicher Erledigung der Staatsgeschäfte, speiseten die Majestäten zwar zur Erholung allein in ihrer Herberge, für den Abend aber hatten sie E. E. Raths höfliche Einladung zum Banquet und Tanz auf dem Eimbeck’schen Hause freundlich angenommen.

Gegen acht Uhr Abends kamen also die Fürstlichkeiten mit Ritter- und Adels-Gefolge und allem Hofgesinde aufs Eimbeck’sche Haus, allwo E. E. Rath sie gar herrlich mit Trompeten und Pauken empfing. Oben in der großen Halle waren die 80 Bürger sammt ihren Hausfrauen, Töchtern und Söhnen in Sonntagsröcken und Festgeschmeide schon versammelt. Und das Tractement, so der Rath aus Stadt-Kosten den Herrschaften vorsetzte, war über die Maaßen gut, und machte dem Raths-Koch wie dem Raths-Kuchenbäcker, imgleichen dem Schenken und dem Kellerhauptmann alle Ehre. Und die Königin erfreute bei diesem Tractement ihr Gemüthe also, daß sie dem Bürgermeister laut zurief, daß man doch in Hamburg so ausnehmend gut wie nirgendwo in der Welt zu speisen verstehe, – welche gerechte Lobpreisung unsrer guten Stadt zu vernehmen, denen Herren des Raths wie sämmtlichen Bürgern eine ungemeine Freude verursachet hat. Und nach eingenommener Collation spielten die Raths-Musikanten auf, mit allen Violen, Geigen, Flauten, Zinken und Trompeten. Der Tanz begann mit der ernsthaften Sarabande, die der König mit der ältesten Frau Bürgermeisterin und die Königin mit dem ältesten Bürgermeister, Herrn Hohusen, eröffnete; und ferner wurde getanzt und hofirt und courtoifirt, daß es Art

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Otto Beneke: Hamburgische Geschichten und Sagen. Hamburg: Perthes-Besser & Mauke, 1854, Seite 213. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Beneke_Hamburgische_Geschichten_und_Sagen_213.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)