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Da winkte der Reiter resigniert ab.

„Hängt ihn denn – zum Teufel, er tat, was nur dem Adel zu tun geziemt. An den Galgen mit ihm.“

Und also galoppierten sie von dannen.

Bracke, der solches gehört, sammelte eine Handvoll Bauern mit Sensen und Dreschflegeln.

Sie setzten der Kavalkade nach, schnitten ihr den Weg ab und fingen den Reiter, der also gesprochen und hingen ihn neben den schönen Jüngling an den Galgen.

Es war der Anführer der Bande, die Bracke einst der Ziegen beraubt hatte.


Wegen des Femgerichts an dem Raubritter wurde Bracke zum Kurfürsten nach Berlin gerufen.

Der erhob sich fett aus dem Söller gegen ihn wie ein kollernder Truthahn.

„Ich bin es, der in meinen Staaten Recht spricht, versteht Er? Weshalb kommt Er nicht zu mir, wenn Ihn der Schuh drückt?“

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_081.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)