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Irrlicht und lockte die Männer an sich, daß sie elend im Sumpf versanken.

Denn es war anzusehen wie ein Weib, ganz mit goldenen Brüsten, goldenen Haaren und den grünlichen Augen einer Kröte.

Da flehten die Frauen Bracke an, daß er den bösen Geist vertreiben möge mit Predigt oder mit dem Schlagen des Kreuzes oder mit herzlicher Beschwörung – indem der Unhold schon fünf rüstige Männer aus der Stadt zu Tode gebracht, die außerhalb des Friedhofes der Rechtgläubigen bei den Juden bestattet wurden, denn so wollte es die Geistlichkeit.

Bracke ging in der Nacht über die Aue zum Heidehibbel.

Die Grillen zirpten.

Lauschte nicht der Conte Gaspuzzi, den Kopf leicht seitwärts geneigt, der Grillenmusik?

Verschlafene Heuschrecken sprangen.

Saß nicht auf jeder Nasr-ed-din, der Türke?

Die Feldblumen dufteten.

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_212.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)