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Dort sind meine roten Berge, sann er.

Dahinter liegt das Paradies. Die Ruhe. Der Schlaf im Daunenbett der Ewigkeit.

Und er wanderte – über Lochwitz, durch die Lochwitzer Heide, durch Kiefernwälder, an kleinen, mit Binsen umstandenen und von den letzten Libellen umschwärmten Seen vorbei.

Bis an die Knie oft versank er im weißen märkischen Sand.

Und als er die rostroten Höhen erreicht hatte: da buckelte sich hinter ihnen verheißend eine neue Hügelkette.

Und hinter diesen stiegen neue Hügel. Und immer so fort.

Da setzte er sich auf einen Wurzelast, der aus dem Boden wucherte.

Ich werde kehrtmachen, dachte er. Es ist immer dasselbe. Ich bin zu alt, um noch tausend Hügel zu überschreiten – hinter dem tausendsten möchte wohl erst das Meer liegen. Aber hinter dem Meer – ein neues Land: mit Palmen, Papageien, Affen

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 218. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_216.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)