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Seidengespinst, ergriff sie die Brunst mit magischer Gewalt.

Wiehernd stürzten sie aufeinander, und die Männer stießen wahllos in die Frauen: bald wie Stiere sie von hinten bespringend, bald wie Schnecken von vorn sich gegen sie erhebend.

Bracke, auf dem Giebel tanzend, schrie:

„Tut Buße! Tut Buße!“


Und Bracke schrieb ein Konzilium der Totengräber in den märkischen und wendischen, pommerschen und mecklenburgischen Landen aus: er bat, sie möchten nach Crossen kommen, er wolle sie die wahre Kunst des Totengrabens lehren.

Da beredeten sich die Totengräber untereinander und beschlossen, der Einladung Folge zu leisten.

Sie erschienen also in ihren schwarzen Mänteln zu Hunderten in Crossen, daß die Crossener schier sich ängsteten, und die Gasthäuser waren überfüllt von ihnen.

Auf dem Marktplatz hatte Bracke auf dem Predigerstein eine Kanzel errichtet aus Holz, von

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_223.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)