Seite:De Bracke (Klabund) 259.jpg

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er das ganze Dunkel in sich hinein samt Mond und Sternen. Das Dunkel und die kleine und die große Welt, daß nur er übrigblieb: er allein in seiner wilden Pedanterie.

„Ich habe keinen Sohn mehr,“ sagte er rauh, „der einmal mein Sohn war, ist ein Landstreicher und Vagabund geworden, den die Bauern von ihren Höfen jagen. Ist ein Dieb, ein Räuber, ein Mörder…“

„Vater,“ wimmerte Bracke, „alles dieses bin ich, ich gestehe es: bin Vagabund und Landstreicher, ein Räuber und Mörder. Aber, Vater, ich bin Euer Sohn. Werfet nicht den ersten Stein auf mich!“

Der Physikus bückte sich und löste einen Stein, der morsch im Mauerwerk des Hauses hing.

Seine Stirn verzerrte sich. Seine Stimme quoll.

„Schert Euch zum Teufel!“ – und hob den Stein und warf nach dem Sohn.

Der Stein traf Bracke, da er auf den Vater zutreten wollte, an die Stirn.

Dünnes Blut sprang und lief über Wimpern

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_259.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)