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und Wangen. Er hörte den Schrei der Mutter. Das Zuschlagen der Tür. Es wurde rot vor seinen Augen, und er entlief schreiend.


Er lief durch die Stadt und warf sich auf einer kleinen Anhöhe hinter der Kirche ins Gras.

Über ihm glänzten ruhig und fern die ewigen Sterne.

Die Wiese bewegte sich im Winde.

Ein Käfer summte.

Unten die Stadt schlief wie ein Bürger nach des Tages vollbrachter Arbeit.

Was habe ich nun diesen Tag und meines Lebens Tag getan? Ich wollte heute eine gute Tat tun und wurde mit Ruten gepeitscht.

Ich bin so müde, ein Mensch zu sein. Ach, ich bin wohl keiner, sondern vom Mars nach hier verschlagen, mit sonderbaren und verwegenen Organen ausgerüstet, die für diese Welt nicht taugen. Ich habe zu große Augen, zu kleine Ohren, zu schlanke Füße, zu zarte Hände.

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_260.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)