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der Verständigung gefördert zwischen denen, die sich überhaupt verständigen wollen.

Dass die Zeitschrift sich auch in wissenschaftlicher Beziehung in vollster Unabhängigkeit von jeder einseitigen Richtung, ausser Zusammenhang mit irgend einer „Schule“, frei von persönlichen Einflüssen behaupten solle, war ein Hauptgedanke bei der Erörterung des Planes. Zeitweilig bestand die Absicht, diesem Gedanken und überhaupt dem ganzen Programm der Zeitschrift Ausdruck zu geben durch Bildung einer Art von Redactionsausschusses; doch wurde schliesslich davon abgesehen, da vielleicht gerade das Gegentheil erreicht wäre und das neue Unternehmen als das Organ eines bestimmten mehr oder minder geschlossenen Kreises erschienen wäre, was es nun und nimmer sein und werden soll.

So hat denn der Herausgeber allein die Verantwortung auf sich genommen, in dem vollen Bewusstsein, die Berechtigung dazu erst erweisen zu müssen und ohne wohlwollende Unterstützung der Fachgenossen ihr nicht entfernt gewachsen zu sein. Das Vertrauen, diese Unterstützung zu finden, und die Ueberzeugung, eine Aufgabe von dringendem Allgemeininteresse zu ergreifen, für die doch aus naheliegenden Gründen nicht so leicht ein Anderer eintreten wird, haben den Muth gegeben, das Wagniss zu beginnen.

     Rom, 18. October 1888.

L. Quidde.     



Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_01_009.jpg&oldid=- (Version vom 2.11.2022)