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Grossmeisterthümer, die über einen bedeutenden Theil des spanischen Getreides verfügten[1], der Verkauf desselben wie den Zwischenhändlern verboten[2]; dagegen sollen sie die Hälfte des Kornes den Städten für die Vorrathshäuser zum Kostenpreise überlassen[3]. Als aber 1550 der Finanzrath in Folge dessen geringere Pachterträge in Aussicht stellt, entschliesst sich der Kaiser, wenn auch widerwillig, diese Verordnungen wieder ausser Kraft zu setzen. Seine Antwort an die Räthe liefert den besten Beweis dafür, dass seine Anschauungen sich nicht wesentlich von denen der Vertreter unterschieden, dass ihm ein Widerstreben gegen ihre Beschränkungen des Getreidehandels[4] vollkommen fern lag.

    en Madrid el año de 1539 citirt (Hist. de la econ. polit. II, 232). Gounon-Loubens 343 entnimmt sie Carranza, Ajustamiento y proporcion de las monedas. 1629, fol. 185; und Danvila II, 175 gibt sogar das Datum des Erlasses an. Die Existenz des Gesetzes ist also gar nicht zu bezweifeln. Es kann auch nicht localer Natur gewesen sein; denn die Bestimmungen für die einzelnen Orte erliessen die Stadträthe (vergl. Cortes von 1525 pet. 30; 1542 pet. 50; 1552 pet 128). – Unerfindlich ist es auch, wie Haebler die Cortes von 1558 für die in diesem Jahre erlassene Getreidetaxe verantwortlich machen kann (p. 36). Nicht nur verlangen sie kein solches Gesetz (auch die Versammlung von 1555 nicht), es ist sogar schon vor ihrem Zusammentritt publicirt worden, nämlich am 9. März (Nueva Recop. V. tit. 25, ley 1), während die Abgeordneten erst auf den 27. April berufen werden (Danvila V, 340). In der Verordnung ist daher auch keine Rede von der Mitwirkung der Cortes.

  1. Vergl. Cortes von 1552 pet. 124: … sus maestradgos, que es la mayor parte del pan del reyno de Estremadura.
  2. Cortes von 1548 pet. 180.
  3. Nueva Recop. V. tit. 11, ley 21.
  4. Das Haebler 33 anzunehmen scheint. Folgende Stelle aus Karl’s Brief aus Köln vom 12. Juni 1550 mag genügen: En lo que decis que si no queremos, que se pierda una tercia parte de la renta, combiene derogar la pregmatica que habla, que puedan tomar a los arrendadores la meitad del pan por el tanto, y la ultima, en que se proveyo que todos los que arrendaren pan, sean havidos, en caso que lo vendan, por revendedores, y se executen en ellos las penas puestas por las leyes; haviendo mirado en ello, parece que deveis tratar del dicho arrendamiento con derogazion de las dhas. pragmaticas y dexando facultad a los pueblos, que por lo menos puedan tomar la tercia parte del pan para su proveimiento, porque esto es muy nezesario para el bien comun; y con hacerse esto terneis fin, a que se crezca el arrendamiento todo lo possible, pues de raçon parece, que se debria hacer por esta causa. Y seria vien, que
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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 407. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_01_407.jpg&oldid=- (Version vom 19.11.2022)