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Schlaf oder wach,
Ist Wehe und Ach,
Mein schwache Augen
Nit mehr taugen,
Ach wie ist diess ein räse Laugen!
O Scepter, o Kron,
Was hab ich thon?
Ist denn mein Lohn,
Nur Spott und Hohn,
Dass ich jetzt laufen muss davon?

(Sch. p. 107.)     

Die „Querela regis Bohemiae“ schliesst mit den Worten:

Hätt ichs bedacht,
Genommen in Acht,
Und recht erwogn
Wär ich nicht betrogn.
Der alte Vers zwar
Bleibt itzo wahr:
Zuvor gethan, hernach bedacht,
Hat Manchn in grossen Schadn gebracht.
Drum heisst es:
Anfang bedenk das Ende.

(O. p. 71.)     

In der „Wahrhaftigen und eigentlichen Abbildung des Winterkönigs“, welche spottend bemerkt, der Winterkönig werde bald wieder kommen mit 4 Obristen, Herrn Michael Kalte Luft, Sigmund von Nebelburg, Andreas von Reifenfeld und Thomas von Schneberich, spricht er:

Ihr lieben Getreuen,
Euch ist bekannt
Mein grosser Spott, ja Schmach und Schand,
Der mir widerfuhr ungefähr
Bei einem Jahr, nit viel mehr,
Wie man mich thät grausam austreiben,
Dass ich durft in dem Land nit bleiben,
Bei allen Ständen, Reich und Armen,
Musst ich hier weg ohn alls Erbarmen,
Sunderlich bei dem gemeinen Mann,
Die huben all zu schreien an,
Der Winterkönig weit hinweg,
Kommt jetzt ein andrer, ist er keck,

Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft Bd. 2 (1889). Mohr, Freiburg i. Br. 1889, Seite 402. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_02_402.jpg&oldid=- (Version vom 2.12.2022)