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Archaistische Absichten in der Englischen Sprache in den Jahrhunderten nach der Eroberung [vgl. Earle, Landcharters cviij] meinte Schröer, der „Die Winteney-Version der Regula s. Benedicti“ aus einer Hs. vom Anfang des 13. Jh. herausgab, in dieser zu erkennen. Dagegen behauptet Morsbach, GGA 1888, 1013, der Mischmasch von Formen verschiedener Sprachzeitalter sei überhaupt nie so gesprochen worden, sondern entstanden, indem der Schreiber ohne Absicht oder Consequenz die eine Form seiner Ags. Vorlage copirte, die andere modernisirte. – Fr. Lauchert, Engl. Stud. XII, 459 meint, Vollhardt (s. o. II, 487) habe von dem Nachweis Lat. Quellen 12. Jhs. in den Old English homilies nur bewiesen den Zusammenhang mit Bernhard; was dann aber gegen Angelsächs. Vorlage auch für die anderen Homilien spreche. Also das Gesammtresultat nimmt er an, erschüttert aber mehrere einzelne Beweise. So verwirft er die Benutzung des Radulfus Ardens, und bezweifelt die des Anselm. Den Zusammenhang mit Hugo v. St. Victor entdeckte auch Konrath. – Die Cantus b. Godrici, einige Englische Verse, die der Einsiedler in wunderbaren Visionen gedichtet haben will, stellt Zupitza, Engl. Studien, hsg. Kölbing XI (’88) 401, sorgfältig her und erzählt das Leben des Heiligen ausführlich. Er benutzt die Biographie des Geoffrey (vor 1196), welche beruht auf Reginald, der vor 1166 anfing, und auf Prior Germanus von Durham († 1189). Die von Godric und nach ihm durch Reginald erzählten Wunder hält er für ehrliche Selbsttäuschung.

Universitäten. *Gregorovius, Die Stadt Athen im MA. I, erklärt sich gegen die Meldung der Chronisten, dass Engländer im 12. Jh. hätten in Athen Bildung suchen können; CBl 1889, Sp. 1009. – Zur Universitätsgeschichte[WS 1] von Oxford und Cambridge [vgl. oben II, 228] im 13. Jh. weist Denifle, HJb. X (’89), 75, Quellen und Literatur nach. – G. Kaufmann, Zur Gesch. der mittelalterlichen Universitäten (HJb X, 351) betont nochmals die Unechtheit der Oxforder Urkunde von 1201. Trotz allem Streit ist er mit Denifle darin einig, dass Oxford und Cambridge nicht aus Kirchen- und Klosterschulen unmittelbar hervorgingen, ihr Ursprung aber dunkel bleibe; Radulf de Diceto rede zu 1169 noch nicht von den vier Nationen zu Paris p. 368. – Für die Oxford hist. society edirte *And. Clark 1889 A. Wood’s Survey of the antiq. of – – Oxford. – Diese Universität führt im Wappen u. a. ein Buch. Ein Buch findet sich um 1120 als Attribut der hl. Fritheswyth auf dem Siegel ihres Klosters, der jetzigen Kathedrale von Oxford. Man legte ihr Heil- und Tonkunst bei. Also (meint Harrison im Archl. instit. 6XII88 laut Ath. 15XII88, 817) wäre vielleicht dies Kloster, das theilweise Mercische Könige erbauten, ein frühester Sitz der Gelehrsamkeit. Mit Recht betont dagegen Rashdall (Ac. 8XII88, 365), dass höchstens Elemente vielleicht dort, wie in vielen anderen Klöstern gelehrt wurden, dass die Frage bleibe, wieso gerade Oxford und Cambridge Universitäten wurden; übrigens waren diese stets weltgeistlich. Mönche mussten erst in artibus graduiren, bevor sie in Theologie graduirten. Er lobt im Ganzen *Mullinger „Universities“ in Encyclop. Britann., hauptsächlich wegen Ausnützung Denifle’s. Auch

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Univertitätsgeschichte
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_03_228.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2022)