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oder dem geringeren Masse seines Eifers, auch nicht daran, dass er sich diesmal nicht in einer so augenfälligen Weise der Hilfe des Himmels erfreute, sondern lediglich an den ungünstigen Verhältnissen, unter denen er wirkte. –

Der Kreuzzug Kaiser Friedrich’s II., für den Oliver thätig gewesen war, nahm erst 1227 seinen Anfang. Der Kaiser richtete am 1. Februar 1226 noch ein Schreiben an die Friesen, in welchem er sie ermahnte, eine Flotte auszurüsten und sich dem Kreuzzug anzuschliessen, denn sie seien gefürchtet von den Völkern, deren Erde das Blut der Friesischen Märtyrer schon früher geröthet hätte[1]. Auch Honorius erliess am 11. Januar 1227 noch einmal ein Rundschreiben an die Bischöfe und Kreuzprediger und ermahnte sie die Kreuzfahrer anzuhalten, für den nächsten August, in welchem der Zug angetreten werden sollte, sich zum Beistand des heiligen Landes bereit zu halten, und sich selbst mit den weltlichen Grossen, die das Gelübde gethan, dem Kaiser Friedrich anzuschliessen[2].

Am 12. Mai 1227 verliess denn auch eine Friesische Flotte die Küste und segelte am 22. Mai von Borken ab. Eins der Schiffe war allein zum Gebrauch der armen Pilger erbaut worden aus einer Summe von fast 2000 Mark, welche Abt Emo von Wittewirum, der Prior von Felwert[3], und die Dekane von Loppersum und Farmesum unter den Reichen gesammelt hatten[4].

Ueber die Schicksale und Erfolge der Friesen während des Kreuzzuges ist uns nichts überliefert[5].



  1. Ficker, Reg. imp. 1594.
  2. Rodenberg 334 und 335.
  3. Oder Oldenklooster bij den Dam, ord. S. Benedicti; bei Emo Feldwirth.
  4. Emo a. a. O. 511.
  5. Ubbo Emmius a. a. O. 366 berichtet noch: Interea sacram militiam professi Frisii multis variisque exantlatis laboribus et periculis fessi attritique in Palaestinam tandem magna expeditione adventus Friderici imperatoris et aliorum militiae principum totiusque Christiani exercitus, qui Brundisii in Italia se collegerat, suspensam appulere. Quo cum post longas moras haud satis firmo cum exercitu – – – nulla re memorabili gesta Fridericus – – – exercitum inglorius in Europam reportavit. – Dirks a. a. O. S. 299 sagt noch: Winsemius (Chronijk van Vriesland bl. 162) verhaalt ons, dat sij te Brundusium zich met andere kruisvaarders vereenigden „en binnen korten tijd, gelijk eene geschreevene kronijk meldt, tot Joppe aanlandden, doch aldaar niets bijsonders verrigtten.“ Diese Quelle ist mir nicht bekannt und vielleicht nicht mehr erhalten.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_04_074.jpg&oldid=- (Version vom 19.9.2022)