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wurde, wird von Pius II. in den „Commentarien“ auf die Vermittlung des päpstlichen Legaten zurückgeführt, „dessen Name gross war im ganzen Reiche“. Da der Papst durch Gesandte über die Englischen Angelegenheiten offenbar stets auf dem Laufenden gehalten wurde, so ist dieses Zeugniss[WS 1] nicht zu verwerfen, wenngleich Pius den chronologischen Fehler gemacht, dass er all’ diese erzählten Ereignisse noch in das Jahr 1459 setzt.

Coppini sorgte dafür, dass der Papst nicht nur von der scheinbar eingetretenen Ordnung der Verhältnisse in England, sondern auch von seinen eigenen Verdiensten um dieselbe recht günstigen Bericht erhielt. Zum Ueberbringer desselben wurde ein Knappe des Königs, Messer Antonio della Torre, ausersehen, ein Mann, den der Nuntius selbst als „einen seiner treuen Freunde“ bezeichnet. Auch „die Prälaten und Lords von England“, d. h. wohl die Yorkisten, ertheilten demselben Aufträge an den heil. Stuhl „in Geschäften, welche sich auf die öffentlichen Dinge dieses edlen Reiches und den guten Stand derselben, wie er neulich von mir (Coppini) reformirt worden, bezogen“[1]. Coppini schickte zugleich einen Stammbaum (des Gesammthauses Plantagenet?) mit[2]. Die Anpreisungen, die dem heil. Vater von der siegreichen Sache der Yorks, wie von der Thätigkeit seines Nuntius gegeben wurden, scheinen also auf Gegenseitigkeit beruht zu haben. Um die Zufriedenheit des Papstes voll zu machen, konnte Coppini jetzt wohl auch über die Angelegenheit der Cruciata und des Kirchenzehnten günstig berichten. Pius II. war indess vorsichtig genug, seine politische Parteinahme noch zu vertagen. Nur der Legat fand sein uneingeschränktes Lob. „Wir haben Deinen Eifer und Deine Treue in allem, was unser und des heil. Stuhles Ansehen betrifft, erkannt. – Wir sehen, welche Gesinnung Du hegst, welche Pläne Du vorbringst, wie viel Hochachtung Du dem Römischen Stuhle wieder verschaffst. Wir können desshalb Dich nicht genug loben und Deine Mühen für fruchtbringend erklären. – Du bist dort mit den Vollmachten eines Legaten de latere, auch mit allen äusseren Zeichen eines solchen, nur fehlt Dir noch der rothe Hut. Indess Deine Tugend und Dein Name sind von gutem Klang, und es wird auch die Zeit kommen, da Du einsiehst, dass Deine Mühen Anerkennung

  1. Ebenda.
  2. Raynald, Annal. eccl. ad a. 1460, Nr. CVII.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Zeugnisss
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_04_089.jpg&oldid=- (Version vom 21.9.2022)